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V. EINSIEDEL Tuiska

V. EINSIEDEL Tuiska

weiblich

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  • Name V. EINSIEDEL Tuiska  [1
    Geschlecht weiblich 
    Referenznummer PRN6097 
    Personen-Kennung I6097  Ahnenforschung Teichmann
    Zuletzt bearbeitet am 18 Mrz 2023 

    Familie V. WERLHOF August
              geb. 1809  
              gest. 1895 (Alter 86 Jahre) 
    Kinder 
     1. V. WERLHOF Anna
              geb. 1857  
              gest. 1932 (Alter 75 Jahre)  [natural]
    Familien-Kennung F579  Familienblatt  |  Familientafel
    Zuletzt bearbeitet am 18 Mrz 2023 

  • Quellen 
    1. [S295] Neue Deutsche Biographie, Menges, Franz, "Kamphoevener, Elsa von" in: 11 (1977), S. 93 [Online-Version.
      Genealogie
      V Louis v. K.-Pascha (preuß. Adel 1900, 1843-1927), preuß. Gen.-Lt., osman. Marschall, Reorganisator d. türk. Armee (mit Oberst Otto Kähler u. a.), S d. Appellationsgerichtsrats Adolph K. (aus holstein. Pastoren- u. Beamtenfam.) u. d. Sophie Brökel;
      M Anna (1857–1932), T d. →August v. Werlhof (1809–95), Obergerichtspräs, in Celle, u. d. Tuiska v. Einsiedel;
      B Kurt (* 1887), Gen.konsul. (s. Kosch, Staatshdb.);
      - ⚭ 1) Goslar 1900 (⚮ 1908) →Adolf v. Elterlein (1853–1929), osman. Unterstaatssekr., 2) München 1908 Dr. Ernst Marquardsen († 1921), Arzt, 3) Hannover 1927 (annulliert 1940) Franz Kaub. Kurdir.

      Leben
      K. kam als 3jährige nach Konstantinopel, wo ihr Vater neben Goltz als Reorganisator der türkischen Armee wirkte. Sie erhielt Privatunterricht und eignete sich im Laufe der Zeit 9 Fremdsprachen an. Ansonsten lebte sie „teils im Wasser, teils auf Pferden“. Als Mann verkleidet, durchstreifte sie in Begleitung zweier Diener das osmanische Reich, saß im Kreis der Märchenerzähler in den Bazaren und an den Lagerfeuern der Beduinen. Fehim Bey nahm sie in die Gilde der Märchenerzähler auf, die es verbot, die Märchen aufzuzeichnen. Seit 1916 trat K. als Schriftstellerin hervor. Ihre zahlreichen Romane spielen in der Welt des Orients zwischen Istanbul und Kairo. Nach 40jährigem Aufenthalt in der Türkei kehrte K. nach Deutschland zurück und arbeitete 10 Jahre lang als Dramaturgin bei der Filmgesellschaft Universum Film Aktiengesellschaft-Tobis. – Berühmtheit erlangte K. erst durch ihre orientalischen Märchen, die sie erzählte und schließlich aufschrieb. Sie hatte bei den türkischen Märchenerzählern gelernt, sich vom Strom der Bilder und Geschehnisse tragen zu lassen. Daher sprach sie stets ohne Manuskript, ob sie ihre Märchen über den Rundfunk erzählte oder vor Frontsoldaten, die sie im Auftrage der Luftwaffe während des 2. Weltkrieges als „Kamerad Märchen“ besuchte. Ihre rauhe brüchige Stimme, das gelegentliche heisere Auflachen verliehen ihrer Vortragskunst einen besonderen Reiz. Erst im Alter entschloß sich K., die Märchen niederzuschreiben, um ihnen – im Sinne der westlichen Welt – Dauer zu verleihen. Dabei bewegte sie sich auf dem schmalen Grat zwischen orientalischer Erzählertradition, die keine Veränderung des Inhalts der Geschichte duldet, und dem persönlichen Ausdruck, der sich europäischen ästhetischen Gesetzen unterwirft. „An Nachtfeuern der Karawan-Serail, Türkische Nomadenmärchen“ (2 Bände, 1956 f.) wurde zu einem großen Erfolg und begründete K.s Ruhm als bedeutendste deutsche Märchenerzählerin der Gegenwart.

      https://www.deutsche-biographie.de/pnd119270250.html#ndbcontent