1. | WINKLER Clemens Alexander wurde geboren am 26 Dez 1838 in Freiberg, Freiberg, Sachsen, Germany; gestorben am 8 Okt 1904 in Dresden, Sachsen, Germany. Anderer Ereignisse und Attribute:
- Referenznummer: PRN2317
- Immatrikulation: zwischen 1853 und 1856, Chemnitz, Chemnitz, Sachsen, Germany; Gewerbschule
- Immatrikulation: zwischen 1857 und 1859, Freiberg, Freiberg, Sachsen, Germany; Bergakademie
- Beruf: zwischen 1864 und 1904, Niederpfannenstiel, Aue-Schwarzenberg, Sachsen, Germany; Faktor im Blaufarbenwerk
- Grad: 1864, Leipzig, Leipzig, Sachsen, Germany; promovierte er an der Universität Leipzig über die Verbindungen des Siliciums
- Schulamt: 1873, Freiberg, Freiberg, Sachsen, Germany; Professor für anorganische Chemie an der Bergakademie
- Erfindung: 6 Feb 1886, Freiberg, Freiberg, Sachsen, Germany; Element Germanium
- Schulamt: zwischen 1896 und 1899, Freiberg, Freiberg, Sachsen, Germany; Direktor der Bergakademie
Notizen:
Clemens Alexander Winkler (* 26. Dezember 1838 in Freiberg; † 8. Oktober 1904 in Dresden) war ein deutscher Chemiker. Er ist der Entdecker des chemischen Elements Germanium.
Leben
Clemens Winkler war der Sohn des Metallurgen Kurt Alexander Winkler, Neffe des Mineralogen August Breithaupt und Cousin von Hermann Theodor Breithaupt. Sein Pate war Ferdinand Reich.
Nach seinen Studien an der Chemnitzer Gewerbschule (1853-56) und an der Freiberger Bergakademie (1857-59) arbeitete Clemens Winkler zunächst in verschiedenen Blaufarbenfabriken. 1864 promovierte er an der Universität Leipzig über die Verbindungen des Siliciums; im gleichen Jahr wurde er Hüttenmeister im Blaufarbenwerk Niederpfannenstiel.
1873 wurde er als Professor für anorganische Chemie an die Bergakademie Freiberg berufen. Dort entwickelte er u.a. das Kontaktverfahren zur Herstellung konzentrierter Schwefelsäure, das später durch den BASF-Chemiker Rudolf Knietsch weiterentwickelt wurde und weltweite Anerkennung fand. Er verbesserte die Gasanalytischen Methoden von Robert Bunsen und vereinfachte dessen Methoden so weit, dass sie eine weite Anwendung in der Industrie fanden; er gilt gemeinsam mit dem Chemiker Walther Hempel als der Begründer der technischen Gasanalyse.
Die bedeutendste Leistung Clemens Winklers war jedoch die Entdeckung des Elementes Germanium am 6. Februar 1886. Bei der Analyse des seltenen Minerals Argyrodit fand er heraus, dass dieses zu ca. 75 Prozent aus Silber, zu 17 Prozent aus Schwefel und zu geringen Anteilen (insgesamt ca. 1 Prozent) aus Eisen, Quecksilber und Zink bestand. Nun fehlten noch sieben Prozent zum Ganzen. Nach mehrmonatiger Arbeit konnte Winkler schließlich ein völlig neues Element isolieren, dem er aus Patriotismus den Namen Germanium gab. Seine Entdeckung bestätigte die theoretische Vorarbeit von Dmitri Iwanowitsch Mendelejew, der die Existenz eines Elementes mit diesen Eigenschaften vorausgesagt hatte.
In der Folgezeit wurde Clemens Winkler mit zahlreichen Auszeichnungen bedacht. Im Jahre 1894 traf er sich erstmalig mit Mendelejew, mit dem er seit 1886 Briefkontakte pflegte. Von 1896 bis 1899 wirkte Winkler als Direktor der Bergakademie; Berufungen an andere Universitäten lehnte er ab. 1904 starb er im Alter von 66 Jahren an Krebs. Er ist auf dem Trinitatisfriedhof in Dresden begraben (Nr. 31 im Prospekt).
Schriften
* Über die chemische Zusammensetzung des Condurrits, 1859
* Anleitung zur chemischen Untersuchung der Industriegase, 1876/79
* Über den Nachweis von Schlagwettern in Steinkohlengruben, 1878
* Lehrbuch der technischen Gasanalyse, 1885
* Praktische Übungen für die Maßanalyse, 1888
Literatur
* Mike Haustein: Clemens Winkler: Chemie war sein Leben. Verl. Harri Deutsch Frankfurt am Main. ISBN 3-8171-1728-0
* H.C.A. Winkler, A. Lissner, A. Lange und R. Prokop (1954): Clemens Winkler: Zu seinem Gedenken. (Gedenkschrift zur 50. Wiederkehr seines Todestages) Freiberger Forschungshefte D8, Akademie Verlag Berlin, 104 Seiten.
Weblinks
* Dem Unbekannten auf der Spur: weil bei der Gesteinsanalyse sieben Prozent fehlten, entdeckte Clemens Winkler das Germanium
* Literatur von und über Clemens Winkler im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
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